Flaschenpost vom Narrenschiff

2016



Montag, 11.01.2016
Vorsicht an der Bahnsteigkante: Merkel, de Maizière, Jäger & Co. – bitte zurücktreten, und zwar bald! Oder: Wie lange müssen wir noch auf die einzig ehrenhafte Konsequenz aus dem Kölner Silvesterdebakel warten?

Also das war wirklich undankbar von diesen sonst so adretten jungen Männern, sich derartig vorbei-
zubenehmen, daß es ja auffallen mußte. In der Tat, dieser Jahreswechsel fiel unangenehm auf, so unangenehm, daß er ein historisches Datum gesetzt hat, ganz gegen den Willen unserer Architekten eines "bunten Deutschlands"! Da ist Schadensbegrenzung angesagt. Betont beiläufiges Verschwei-
gen,  Beschönigen der Fakten,  hektisches Herumschieben  des Schwarzen Peters – viele an der
Neu
besiedlung Deutschlands moderierend Beteiligte nah und fern fragen sich jetzt, warum das altbe-
währte Rezept bei der Bewältigung der Kölner "Übergriffe" nicht wie sonst funktioniert hat. Aus einer anderen Perspektive könnte man natürlich sagen, daß es sogar ganz ausgezeichnet funktioniert hat. Denn daß  die Leute nach einer Woche praktisch alle mit Hose runter dastehen, nämlich bis auf die Knochen blamiert, das hat einen gewissen Charme. Es wäre ja auch gut gegangen, wie eigentlich immer, dank der freundlichen Kooperation der Medien. Aber unsere Volksanästhesisten von Schwarz-
rotgrün haben eindeutig Nachholbedarf hinsichtlich der neueren Entwicklungen im Kommunikations-
wesen. Während man noch (1. Stufe der Volksverdummung) den Informationsfluß zu kontrollieren meinte, rauschten bereits am ersten Januar Massen von posts durch die social media, verbreiteten Hunderttausende von Handys lawinenartig die (noch bruchstückhafte) Wahrheit im ganzen Land.
[Diese beiden Faktoren sind  unseren 'Experten' und  'Analytikern' allerdings bisher  noch  gar nicht aufgefallen...] Der Zusammenbruch der Haltefront des Verschweigens machte Stufe 2 (etwa ab dem
5. Januar), nämlich ein Zurückgehen auf die zweite Haltelinie der Verschleierung notwendig: Unter
dem aggressiven Pöbel könnten sich auch "einige Flüchtlinge", vielleicht sogar zwei, drei Syrer be-
funden haben. Wobei vor allem bemerkenswert ist, daß z.B. mangels Ausweispapieren wie auch in-
folge Wegwerfens der provisorischen Dokumente, eine solche zeitnahe Differenzierung zwischen den Beteiligten eigentlich nur mit esoterischen Mitteln möglich gewesen wäre. Zwecks Schadensbegren-
zung werden also die "Migranten" aus dem Maghreb geopfert, denen sowieso keiner den politischen Flüchtling glaubt. So geht das halt mit der Entschärfung politisch "problematischer" Tatsachen.

Diese dreiste Tatsachenverdrehung muß die mühsam unterdrückte Wut der Polizisten vor Ort zum Überkochen gebracht haben,  die,  während  Dutzende weinender Frauen sich  hilfsuchend an sie drängten, sich von einem rotzfrechen arabischen und nordafrikanischen Pöbel bedroht und gedemü-
tigt sahen: "fuck german police!", "du kannst mir gar nichts, ich bin Syrer" usw. Wer kann es diesen Männern und Frauen verdenken, wenn sie die "von oben" ergangene Schweigeanweisung und erst
recht die früh einsetzenden Schuldzuweisungen als Unverschämtheit ansahen und an die Öffentlich-
keit gingen? Denn sie wurden durch eine inkompetente, mehr an politisch korrekter (d.h. "antiras-
sistischer") Deeskalation interessierte Führung auf der mittleren Ebene am Eingreifen gehindert. Allerdings hatte ein Teil der Ordnungshüter laut Aussagen Betroffener auch kein Problem damit, sich einfach für  nicht zuständig zu erklären (was mir aufgrund eigener Erfahrungen mit unserer Polizei absolut plausibel erscheint). Ob Verstärkung einfach von der Polizeiführung nicht beim Land angefor-
dert oder aber nicht genehmigt wurde, wird sich zeigen müssen. Warum, nachdem die Kontrolle über den Mob früh verlorengegangen war, die Örtlichkeit nicht sofort geräumt und der Zugang strikt und mit Ansehen der Person kontrolliert wurde, das bleibt die Schande der Verantwortlichen, die mit ein paar preiswerten Entschuldigungen nicht wegzuwaschen ist. Und schon gar nicht mit der Berufung auf die angeblichen Grundrechte der Ausländer. In solcher Situation müßte uns in Deutschland die Frage eventueller Grundrechtsverletzungen der lieben Flüchtlinge gefälligst an der Anatomie vorbeigehen.

Das gar nicht vorhandene Meinungskartell

Politiker und p.c.-mäßig eingenordete Funktionäre haben überhaupt kein Problem damit, uns treu-
herzig zu versichern, daß es selbstverständlich – wer hätte daran gezweifelt – keinerlei Anweisun-
gen, weder schriftlich noch mündlich, gebe, in Berichten und "Analysen" Identitäten bei Straftaten zu verschweigen, Ausländerdelinquenz zu bagatellisieren usw., weder jetzt noch zu einem anderen Zeit-
punkt. Da werden Erinnerungen wach: "Der Minister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goeb-
bels betont, daß der Führrrerrr niemals die physische Ausrottung fremdrassiger Untermenschen oder
die sofortige Erschießung bolschewistischer Politkommissare angeorrrdnet hat ...". Die Dreistigkeit, mit der hier die mafiosen ideologischen Einflußnahmen in allen öffentlichen Bereichen, die möglichst unauffällige, dennoch knallharte Durchsetzung des politisch korrekten Meinungskartells über Jahr-
zehnte abgeleugnet werden, spiegelt das minimale Risiko wider, Lügen gestraft zu werden. Where's the smoking gun? Es braucht keine verräterischen Erlasse oder Richtlinien, sowas wird in Gesprä-
chen, kleinen Bemerkungen so nebenbei vermittelt, und schon werden "problematische" Themen wie Ausländerkriminalität usw. sprachlich bzw. durch den beliebten Faktenschwund neutralisiert. Dies-
mal allerdings sind mehrere Polizeibeamte ziemlich laut geworden, an der Spitze der GdP-Vorsitzen-
de Rainer Wendt (bei dem ich hiermit für meine Frotzelei im Jahr 2012 Abbitte leiste). Schon seit Monaten macht er sich nicht nur zum Sprachrohr der Kritik seiner Kollegen am Versagen der Politik gegenüber der Massenzuwanderung. Schön, daß der Mann jetzt auch den Mut hat einzugestehen,
daß man z.B. in  sensiblen Bereichen des öffentlichen Dienstes  die unsichtbaren Grenzen der Mei-
nungsfreiheit besser beachtet, wenn einem an der eigenen Karriere gelegen ist.

Übrigens hat bereits in den Siebzigerjahren der Deutsche Presserat die Einhaltung seiner Satzung angemahnt, dahingehend, daß es gegen die Standesethik verstoße, Herkunft, Nationalität und ande-
re Gruppenmerkmale von Tatverdächtigen absichtlich zu unterschlagen. Warum wohl?  ...


Schweden setzt Maßstäbe

In diesem Zusammenhang verdient Beachtung, was so alles in Schweden an die Oberfläche kommt, seit  die rechtsgerichteten  "Schwedendemokraten" den verschwiegenen, intriganten Saftladen des Parteienkartells aufmischen. Und mit einer gewissen Überraschung nehmen wir zur Kenntnis, daß
die deutschen Sicherheitsorgane in Bund und Ländern von den Übergriffen in deutschen Großstädten
so völlig überrascht wurden. Denn genau die von Gruppen von Orientalen innerhalb einer Menschen-
masse begangenen Übergriffe gegen Frauen und Mädchen spielen sich in Schweden und anderen Ländern schon seit Jahren ab: genau dieselben Delikte, genau dieselbe Wehrlosigkeit, genau diesel-
be politisch korrekte Verschweigetaktik. Das überwiegend von Stockholmer Teens besuchte Musik-
festival "We are Sthlm" ist bereits seit 2014 Schauplatz der sogenannten "Taharrusch Dschama'i"
(äg."Gamea"), also 'sexueller Gruppenübergriffe'. Dank den Schwedendemokraten hat jetzt eine mas-
senhafte Protestwelle gegen das Versagen der Polizei und gegen die bisherige Vertuschung durch Politik und Medien eingesetzt.

Aus einem Bericht von Russia Today (RT.COM) vom 11. Januar:


>>
Swedish police are accused of covering up mass sexual assaults allegedly committed by refugees at a music festival. It follows claims that gangs of youths, mostly from Afghani-
stan, molested girls as young as 11 or 12 at the annual event. According to Dagens Ny-
heter newspaper, an internal police report on the 2015 'We Are Sthlm' festival stated that “the problem of young men rubbing themselves up against young girls returned as in previous years.” The police force has been accused of covering up the sexual as-
saults committed by refugees, with Officer Peter Agren – who was in charge of policing at the festival – calling the accusations a “sore point.” “We sometimes dare not to say how it is because we think it might play into the hands of the Sweden Demo-
crats,
an anti-immigration party, he said.

Stockholm Police's head of communications, Varg Gyllander, said it was wrong to not speak openly about what took place at the festival, Radio Sweden reported.

“... I am self-critical, we should have communicated that. I actually do not know why it did not happen," he said. “I actually do not know why it did not happen."
<<

"We sometimes dare not to say how it is ... " – das kommt heraus, wenn staatliche und gesellschaftliche Strukturen und natürlich die Medien vom Mycel der multikulturellen infor-
mationellen Bevormundung durchwuchert werden.


Mit einiger Überraschung nimmt man zur Kenntnis, daß anscheinend das Schweigekartell der p.c. über die schwedischen Grenzen hinausreicht. Offensichtlich sind die anderen europäischen Polizeien auf den für Europa neuen Delikttyp "Taharrusch Dschama'i" überhaupt nicht vorbereitet gewesen, wie beruhigend. Und das hat nichts mit irgendwelchen Inkompatibilitäten der EDV-Systeme zu tun (Ein guter alter Telefonanruf von Stockholm nach Hamburg etwa hätte doch für die Weiterverbreitung bei allen deutschen Stellen ausgereicht). So bleibt die Wahl zwischen zwei Hypothesen: Entweder ver-
hinderte die schwedische Fremdenfreundlichkeit die Weitergabe der Informationen, oder die deut-
schen politischen Instanzen mochten durch solche häßlichen Unterstellungen den deutschen Mar-
kenkern von "Weltoffenheit" und "Toleranz" nicht beschädigen. Der bloße Gedanke an eine spezifisch muslimische Form von schlechtem Benehmen, das hätte doch ganz klar den berüchtigten rassis-
tischen Generalverdacht gegen unsere lieben Dauergäste in spe bedeutet, oder nicht? [Wer sich im Münchner NSU-Prozeß die andauernden paranoiden Beschuldigungen der Nebenkläger und ihrer rotgrünen Claqueure gegen die angebliche rassistische Diskriminierung seitens der deutschen Er-
mittler anhört, wird vielleicht für einen Moment diese rassismusfreien Verrenkungen weniger erhei-
ternd finden.] Nun bleibt uns nur, festzustellen, daß ein wenig mehr rassistischer Generalverdacht ein paar hundert deutschen Mädchen und Frauen eine traumatisierende Erfahrung mit Multikulti wohl erspart hätte.


Die Republik der Weicheier

In einem langsam wachsenden Teil der deutschen Bevölkerung breitet sich durch solche Ereignisse eine Einsicht aus: Wenn erkennbar eine Ausländerszene infolge unkontrollierten Zugangs anfängt,
sich zu kriminalisieren,  wenn solche Gruppen auch noch  dreist und  aggressiv in den öffentlichen Raum eindringen, dann wird nur eine in Pipimädchen-Ritualen verirrte Gesellschaft an Prinzi-
pien wie dem individuellen Nachweis von Straftaten  oder allgemeiner Gleichbehandlung "ohne An-
sehen der Person" festhalten. Von dem vorausgehenden, unverantwortlichen Verzicht auf Identitäts-
kontrollen an der Grenze gar nicht zu reden. "Wir schaffen das", "Welcome Refugees", frühkindliches "ich schenk dir mein' Teddybär" und das strikte Leugnen der störenden Realität – so artikulieren sich harmlose Zurückgebliebene, und das umschreibt ziemlich genau den psychischen Defekt in einem
Teil der deutschen Gesellschaft. Dummerweise hat sich das bei den, in brutalen, anarchischen Ver-
teilungskämpfen in ihren Heimatländern sozialisierten Gästen aus Nord- und Ostafrika und dem Na-
hen Osten herumgesprochen, und Köln war die Botschaft (und ein Versprechen): "Opel Vectra! Wir haben verstanden! Schukran, danke für eure Dämlichkeit". Bis bei uns in Deutschland die politische Klasse versteht, das kann noch dauern.

Aus den Ereignissen der Silvesternacht wären jedoch dringend realistische und reale Konsequenzen
zu ziehen, "damit sich so etwas nie wiederholt" (uäääh, der Unsatz des Jahres!). Die Ermahnung der Kölner Oberbürgermeisterin Reker an die Frauen, sich angemessen zu verhalten, z.B. die Männer auf Armeslänge von sich abzuhalten, ist natürlich zunächst einmal für einen Normalmenschen wie der sprichwörtliche Schlag in den Magen. Man ist auf so viel Dämlichkeit einfach nicht gefaßt. Und die Ankündigung, demnächst eine spezielle Broschüre, einen deutsch-arabischen Knigge für deutsche Frauen herauszubringen, macht es nicht besser. Der Vorschlag einiger Kommentatoren, dann even-
tuell gleich das Tragen der Burka verpflichtend einzuführen, ist wahrscheinlich in weiten Kreisen bei Linksgrün gar nicht als Sarkasmus begriffen worden.1) Leider haben auch die anderen, jetzt mit einer seltenen Unverfrorenheit "geforderten" brutalstmöglichen Maßnahmen, etwa "Integration", "Deutsch-
kurse", "Ausweisung" usw. alle eines gemeinsam: Sie sind nicht mehr als heiße Luft, nämlich (min-
destens!) für die nächsten zwei, drei Jahre absolut folgenlos, einfach aufgrund der "Rechtslage" oder vielmehr der geistigen Gesundheitslage der Leute, die seit Jahrzehnten eine Änderung dieses ver-
rechtlichten Unfugs verhindern. Erwähnenswert wäre dann noch der von überragender Intelligenz ge-
prägte Lösungsansatz "Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen", da er endlich den enormen deutschen Einfluß in den Krisenregionen angemessen berücksichtigt und somit schnellste Remedur verspricht. Noch unter Verschluß: Nachdem für dieses Jahr die Entdeckung des Kausalprinzips "auf der Agenda" steht, werden wir in Deutschland hoffentlich bald herausfinden, daß die Unmöglichkeit, die Herrschaften "ohne Bleibeperspektive" (nochmals: uäääh!) an die frische Luft zu befördern, etwas damit zu tun hat, daß wir sie überhaupt hereingelassen haben.

Die bisherige Praxis der (Nicht-)Abschiebungen legt den Schluß nahe, daß die gesamte politische Klasse uns Bürger für Dackel hält  –  Verzeiht mir, Dackel des Planeten!  –, und das werden neue potemkinsche Asylpakete nicht ändern, weil halt an der Dackelhypothese ziemlich viel Richtiges ist. Auch wenn das  Erschwernis "unsicheres Heimatland" vorliegt, erst recht, wenn die Herrschaften mal wieder leider alle Personalpapiere verloren haben, muß doch ein Staat, der noch ernstgenommen werden will, eben Abschiebelager einrichten, aus denen die Kandidaten jederzeit in ein Land ihrer Wahl ausreisen können. Nur, wie soll das gehen in einem politischen DonBosco-Heim, wo sie sich
bei sämtlichen Parteien schon politisch korrekt in die Hosen machen, wenn auch nur das Wort "La-
ger" fällt (oh Gott, "Gleis 17"!). Stattdessen muß man sich linguistische Narrenpossen mit "Haftzo-
nen", "Abschiebezentren" usw. gefallen lassen, wo – der neue Nominalismus – die Wörter magisch das Wesen der Dinge verändern, anscheinend. "Flüchtlingswelle" – furchtbar, man sieht förmlich, wie die fliehenden Menschen sich verflüssigen in unserer Wahrnehmung, um eine Welle zu bilden, also "Flüchtlingswelle" zur Bezeichnung menschlicher Wesen, das geht gar nicht. Ist sie nicht irgendwie anrührend,  diese  Verletzlichkeit gegenüber dem  menschenverachtenden, zumindest  ignoranten Sprachgebrauch der Noch-nicht-Gutmenschen? Eigentlich ist das weder anrührend noch amüsant.
Es ist die histrionische Selbstinszenierung von Leuten, die in einer manichäisch zweigeteilten Welt das Gute durchsetzen müssen (das sie freundlicherweise gleich selber für uns alle definieren). Und
die manipulieren alles und jeden für den selbstlosen Zweck. In diesem speziellen Fall wäre Heilung möglich,  indem man den Ärmsten den  Unterschied  zwischen Metamorphose und Metapher klar-
machte.


Jäger – eine Karriere

Der nordrheinwestfälische Innenminister Ralf Jäger sieht sich durch das ihm angelastete  Versagen
der Polizeibehörden in Köln, Düsseldorf, Bielefeld usw. beschädigt, obwohl er doch –  welche Über-
raschung – gar nichts dafür kann. Sollte da wirklich in der Silvesternacht kein einziger Telefonanruf
im Ministerium eingegangen sein? Keine Anfrage, kein Antrag auf Verstärkung? Stimmen aus der Bundespolizei behaupten das Gegenteil. Können Polizeipräsidenten neuerdings so etwas unter sich ausmachen, so von Nachbar zu Nachbar? Beziehungsweise ganz hierarchiefrei, von Netzknoten zu Netzknoten? Das ist wohl auszuschließen, da sei der Dienstweg vor. Nein, gibt der Minister Insider-
wissen preis, schließlich erledigt ein Krankenhaus seine Blinddarmoperationen auch ohne Mitwirkung des Gesundheitsministeriums. Eine Analogie, ebenso dümmlich wie falsch. Der richtige Vergleich wäre der mit einer Katastrophe gewesen, welche die Koordination aus der Zentrale erforderlich macht. Man fragt sich, ob eine abgeschlossene Kaufmannslehre plus überdurchschnittliche Kletterkünste in der SPD-Parteihierarchie wirklich für die Anforderungen eines der wichtigsten Ministerposten qualifi-
zieren.  Der gesamte  Sicherheitsapparat des Landes hat in der Silvesternacht  versagt, und früher übernahm der zuständige Minister dafür die politische Verantwortung. Aber nach den an Peinlichkeit kaum noch zu überbietenden Schuldzuweisungen an seine eigene Polizei ist dergleichen von Minister Jäger nicht zu erwarten. Zweifellos hat er sich auch inzwischen schon wieder den wirklich wichtigen innenpolitischen Fragen zugewandt: den Gefährdungen der Demokratie durch die bösen Rechtsex-
tremen. Was für fragwürdige Figuren bringt doch dieser Parteiennepotismus an die Schaltstellen der Macht ...


De Maizière

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière zeichnet sich bereits seit dem Sommer durch eine gewisse Sprunghaftigkeit aus. Vielleicht ein gewisser Fluchtreflex, bedingt durch die ständige Furcht, daß seine Kanzlerin ihm wieder einmal ihre bemerkenswerte Loyalität durch Ernennung eines neuen Doppelgängers beweist. Hat der Mensch eigentlich keinen Stolz im Leibe, sich das gefallen zu las-
sen: Die Frau setzt  ihrem eigenen Minister zwei für  reine Symbolaktionen zuständige Pappkame-
raden wie  Frank-Jürgen Weise oder  Peter Altmaier vor die Nase.  Botschaft:  Der de Maizière, der bringt's halt nicht. Der Minister schluckt den Affront,  daß  die Erhöhung der   Abfertigungszahlen im BAMF so dargestellt wurden, als habe dazu erst  ein neuer Leiter des Amtes kommen müssen, als hätte er das nicht selbst durch einfachen Ministererlaß anordnen können.  Und selbst als   nach Wo-
chen von diesen beiden 'Machern' nichts außer ein paar Pressekonferenzen und sinnfreien Talkshow-Auftritten kommt, stellt er Merkel nicht vor die Wahl: Entweder die beiden Hofschranzen oder ich.

Natürlich hat Thomas de Maizière auf die Ereignisse des Jahresendes wenig Einfluß gehabt. Seine Verantwortung ist, daß er sich von Merkel disziplinieren und vorführen ließ.  Und vor allem,  daß er bereit gewesen ist, die Rechtsordnung des Staates und die Sicherheit seiner Bevölkerung skrupellos den exzentrischen Wünschen dieser Bundeskanzlerin zu opfern. Das könnte man Beihilfe durch Un-
terlassen nennen. Seit dem Frühsommer war es aber gerade dieser kraftlose Innenminister, der ganz aktiv und sprunghaft mit immer neuen  Vorschlägen für  Gesetzesänderungen,  Maßnahmenpakete
(das unglaublich wirksame 'Asylpaket 1' z.B.) das potemkinsche Dorf aktionistisch tapezierte. Er ist einer der Beschwichtiger, der monatelang – wohl wissend, daß es keine wirksamen Maßnahmen ge-
ben konnte – die Bevölkerung in einer falschen Sicherheit zu wiegen versuchte.

Und aphoristisch glänzen tut er auch manchmal. Unlängst, bei Maybrit Illner gefragt, ob sich nicht ein paar Leute für die  Kölner Vorfälle schämen müßten,  sprach der Minister eine profunde Erkenntnis
aus: "Nun, in erster Linie müßten sich ja die Täter schämen". Und damit war die Frage beantwortet. Das Publikum, von dieser Ablenkungsnummer aus dem Rhetorik-Kurs von ALDI schwer beeindruckt, klatschte Beifall. Warum auch nicht? Kanzleramtsminister Peter Altmaier bestreitet ganze Talkshow-Auftritte auf diesem Niveau.


Merkel – ein Mythos tropft ab

Es ist interessant zu sehen, wie die Frau Merkel in der Debatte aus der Schußlinie genommen wird, nicht nur von ihrer eigenen Partei, sondern auch vom Koalitionspartner. Verständlich, aber nicht ge-
rade vertrauensbildend. Denn sie hat mit ihrer Politik der offenen Tür ohne Türsteher die weitgehend chaotische Einwanderung verursacht, den Kontrollverlust des deutschen Staates über sein eigenes Staatsgebiet und den sturzbachartig über die Bevölkerung hereinbrechenden logistischen Schlamas-
sel. Köln hätte ohne das alles nicht geschehen können. Und dazu kommt noch der ungeheure Scha-
den, den Merkel dem, ihr doch so teuren, europäischen Projekt zugefügt hat: Die Deutschen holen, ohne zu fragen, ohne sich mit den Partnern abzustimmen, Hunderttausende äußerst problematische Zuwanderer nach Deutschland. Und dann kommt das  Mantra für Dumme:  die plötzlich entdeckte Notwendigkeit einer "europäischen Lösung". Solidarität! Solidarität? Seit wann darf sich ausgerechnet Deutschland neue Regeln allein erfinden? Diese Politik des deutschen "moralischen Imperialismus" (Viktor Orban) wird mit Recht sabotiert.

Kein Mensch hat bisher das Rätsel von Merkels politischen Entscheidungen gelöst, was zu erstaun-
licher, genialisierender Mythenbildung geführt hat. Die einfachste Deutung ist vielleicht die richtige:
Die Frau taktiert, weil sie eigentlich die Vorgänge erst erfaßt, wenn's passiert ist. Hätte sie gewußt, was auf uns zukam, hätte sie entweder für rechtzeitige Vorbereitung gesorgt oder aber den Zustrom blockiert. Beides war möglich, nichts davon hat sie getan. Wieso hat sie nicht erkannt, daß die Mi-
granteninvasion ein Prozeß  mit selbstverstärkenden Eigenschaften ist?  Je mehr wir hereinlassen, desto mehr werden dadurch zum Aufbruch ermutigt. Nein, sie hat den Prozeß nicht in Gang gesetzt; sie hat nur den Verstärkungsfaktor  (und damit das Wachstumstempo, die Dynamik) hochgeregelt, offensichtlich, ohne diese Prozeßcharakteristik überhaupt zu begreifen.
Ganz erstaunlich bei einer Physikerin.

Hätte sie die Spaltung Europas kommen sehen, hätte sie rechtzeitig gegengesteuert. Ebenso hätte sie sich dann die eine oder andere verräterische Diskrepanz in ihrer nur scheinbar bruchlosen Will-
kommenspolitik sparen können:  Wie peinlich,  wenn Madame irgendwann einmal  gefragt werden könnte, wie das zusammengeht: Einerseits dieses aufdringliche "Willkommen, willkommen im Land
der Blöden", andererseits gleichzeitig der entlarvende Hilferuf  "Bitte, bitte, haltet sie auf!" nach An-
kara. Das ist doch schizophren, nein, es ist schlicht verlogen. Auf die Demütigung, den Türken als Gegenleistung den von ihr doch immer abgelehnten  EU-Beitritt in Aussicht stellen zu müssen, hätte sie doch wohl gern verzichtet, wenn sie's hätte kommen sehen, oder? Nichts hat sie kommen sehen. Nein, im Moment fährt da jemand  im philanthropischen Vollrausch, und das auch noch  "auf Sicht", also erkennbar ohne zu wissen, was hinter der nächsten Biegung kommt. Es wird wohl auch in naher Zukunft nicht langweilig werden mit der Frau Merkel. Hätten wir die amerikanische Verfassung, würde die Frage einer Amtsenthebung  wohl lebhaft diskutiert werden. Dies wäre auch naheliegend,  denn
sie ist die Hauptverantwortliche für eine Politik des zum Alltagsgeschäft gewordenen, permanenten staatlichen Rechts- und Vertragsbruchs, sowohl national als auch europäisch.

Übergesetzlicher Notstand? Noch dazu selbst herbeigeführt? Das Argument des übergesetzlichen Notstandes wird sich, mit viel mehr Berechtigung, bald  ein Teil der deutschen Bevölkerung zu eigen machen, der heute schon anfängt, sich bedroht zu fühlen von der Politik des eigenen staatlichen und gesellschaftlichen Überbaus. Natürlich ist Häuseranzünden illegal, aber Vorsicht: Jede Revolution hat einmal illegal angefangen ...


1) Für solche Vermutung spricht etwa die sogleich einsetzende, politisch korrekte Schnappatmung nach der Äußerung des deutsch-türkischen Pegida-Gastredners Pirincçi vom Oktober, "... Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb" (... in die Ihr die Pegidaleute sonst einsperren könntet). Daß so die einzig witzige Stelle
in dem gequälten, wirren Vortrag, obgleich unverstanden, doch Beachtung fand, mag den Redner getröstet haben.


Last Upd. 1/20/2016