Die nachfolgenden Betrachtungen setzen sich in erster Linie mit der rot-grünen Bil dungspolitik in Schleswig-Holstein und Hamburg auseinander, was ja irgendwie mit meinem berufsbedingten Umfeld zu tun hat. Andererseits kann diese Politik nicht herausgelöst aus dem nationalen Gesamtzusammenhang erklärt und verstanden wer den. Denn sie hat ihre Wurzeln in der an Marx und anderen inspirierten Scholastik der Achtundsechzigerbewegung, die ab 1967 bekanntlich nicht nur den kühlen Nor den, sondern die ganze Bundesrepublik heimsuchte. Mit Scholastik meine ich de duktives Prinzipiendenken (fein) und Verlust von Realitätsbezug und pragmatischer Bodenhaftung (sehr unfein). Ich gebe mich also, ohne Reue, als Anhänger eines ob jektivistischen ("bürgerlichen") Wissenschaftsbegriffs zu erkennen, welch letzterer bekanntlich auf der Linken streng verpönt ist, ja, auf dem ökologisch erleuchteten Flügel schon mal kleinere Exorzismen auslöst ...

Daß der Fokus meiner Betrachtungen wesentlich auf meinem Fach Geschichte liegt, bedarf eigentlich keiner Erklärung. Andererseits doch: In kaum einem anderen Fach (WiPo nicht zu vergessen!) ist die Gefahr so groß, mit der Darstellung und Deutung des Faktenmaterials gleichzeitig auch Ideologie zu vermitteln. In kaum einem ande ren Fach bedeutet "wissenschaftlich" so sehr, seinen Unterricht nach besten Kräften von Ideologie freizuhalten, aber auch, mit den Schülern Ideologiekritik, also das Er kennen von Gesinnungs- und Wertungselementen, einzuüben.
Aber das ist ja wohl selbstverständlich bei einer Landesregierung, die selber Id
eolo giekritik als Lehrplanziel vorgibt, oder nicht? Nun, der Wert solch redlichen Bemü hens relativiert sich etwas, wenn man nüchtern davon ausgeht, daß die in Kiel thronenden AchtundsechzigerInnen auf dem dreißigjährigen "Marsch durch die Insti tutionen" zwar schlauer, aber nicht klüger geworden sind. Mißtrauen ist angebracht gegenüber der Kritikfähigkeit von Leuten, die Ideologie als "falsches Bewußtsein" begreifen, und also ihre eigene Sicht der Dinge, da a priori richtig, auch als a priori ideologiefrei von der Kritik ausnehmen. [Dagegen, zum besseren Verständnis: Ich halte selbstverständlich meine eigenen Auffassungen für richtig, kann aber meinen Ideologiebegriff ohne Schwierigkeiten auch auf diese anwenden.]

Es ist mir deshalb ideologiekritisches Bedürfnis, ja fast ein wenig Mission, die Bil dungsbemühungen unserer Kieler Sprotten zu begutachten und wohlwollend zu be gleiten. Ich glaube, diese kleine Gefälligkeit bin ich (> TopSecret) meinem gewe senen Dienstherrn schuldig. Im übrigen genügen zwei Blicke, einer auf die CDU im Bund, einer auf die CDU im Land, um zu wissen: Rot-Grün bleibt uns wohl noch ein Weilchen erhalten. Da hilft nur Beten und Aufpassen ...



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